Chaos im
Kopf
von Evelin Nehm
Mit
Freude haben wir Anfang September erfahren, dass ich schwanger bin. Gleich am
Anfang zwischen der 8. und 10. Woche hatte ich leichte Blutungen, aber meine Frauenärztin
meinte es wäre nicht so schlimm. Von da weg habe ich mich geschont soweit das
ging, was bei einem stressigen Job nicht immer optimal möglich war. Mir ging es
soweit ganz gut, nur meine Nase hat ganz feine Gerüche wahr genommen und daher
war mir des öfteren schlecht. Bei der Kontrolluntersuchung am 08.10.2001 haben
wir auf dem Ultraschall plötzlich zwei Wesen erblickt. Was war das für eine
Aufregung und auch ein kleiner Schock. Nachdem wir die unerwartete Nachricht
verdaut hatten, haben wir uns sehr gefreut. Von nun an war ich noch vorsichtiger. Leider hatte ich
Ende November einen schweren Husten, während dieser Zeit konnte ich kaum etwas
essen und nahm auch ab.
Wir
hatten uns bereits zu Anfang der Schwangerschaft Gedanken gemacht ob wir nicht in
die Nähe meiner Eltern ziehen, da wir in Wiesbaden nur wenige Freunde hatten
und es mit einem Babysitter schwer gewesen wäre. Nachdem wir erfahren hatten
dass es Zwillinge werden stand unser Entschluss zum Umzug fest, da wir nach der
Schwangerschaft sicherlich jede Hilfe gebrauchen konnten. Also haben wir
geplant und gerechnet wann wir umziehen könne und uns auf die Suche nach einer
Wohnung gemacht. Zum Glück konnte mein Mann innerhalb seiner Firma nach München
wechseln, also ein Stressfaktor weniger und die Firma zahlte auch noch den
kompletten Umzug (Hurra und Danke!!). Ich hatte mir ausgerechnet mit Urlaub und
Mutterschutz bis Ende Februar 2002 arbeiten zu müssen. Also war unser
Wunschumzugstermin der 15. Februar 2002. Da dieser Termin nun endgültig feststand,
habe ich mich auf die Suche nach einer Hebamme in Aichach unseren zukünftigen
Wohnort gemacht. Über das Landratsamt bekam ich eine Liste aller Hebammen im
Raum Aichach. Nach einigen telefonischen Kontakten fand ich eine Hebamme die
freiberuflich arbeitete und auch bereit war sich am einem Samstag Zeit für uns
zu nehmen, da wir momentan nur an den Wochenenden nach Aichach fahren konnten.
Bei unserem ersten Gespräch fanden wir Claudia auch gleich sehr sympathisch und
erfuhren, dass sie als Beleghebamme am Friedberger Krankenhaus tätig war, d.h.
sie begleitet „ihre“ Frauen in die Klinik und bleibt während der gesamten
Geburt dabei. Als wir das hörten waren wir sehr erfreut, da ich mir schon immer
Gedanken gemacht hatte wie das so ist mit der Dauer der Geburt und dem
Schichtwechsel und wechselnden Hebammen. Unsere Hebamme arbeitet mit einem
Gynäkologen in Friedberg zusammen, der dann auch während der Geburt auf Abruf
bereit steht. Mit diesem Gynäkologen konnten wir zu unserer Begeisterung auch
einen ersten Vorsorge-Termin am Wochenende vereinbaren. Dies war am Sonntag,
den 06. Januar 2002. Mit diesem Termin begann unser „Waterloo“.