Was nach der Entscheidung zum Notkaiserschnitt geschah....

 

Nachdem Svenja per Notkaiserschnitt am 27.01.2002 15.05 Uhr entbunden war, haben die Kinderärzte sie untersucht und noch leichte Lebenszeichen festgestellt. Allerdings war von Anfang an klar, dass sie keine Überlebenschancen hat. Daher haben die Kinderärzte meinen Mann gefragt ob er sie auf den Arm nehmen möchte oder sie  alleine  bleiben soll. Selbstverständlich hat mein Mann sie auf den Arm genommen und gehalten bis ich aus dem Operationssaal kam. Sie hat noch ca. 1 Stunde gelebt und ist dann friedlich in den Armen von Papa verstorben. Dies waren die bisher schwersten Stunden im Leben von meinem Mann und mir. Mit Svenja ist auch ein Teil unserer Hoffnung gestorben.

 

Es war sehr schön, dass wir im Klinikum soviel Zeit bekamen wie wir wollten, um uns von unserer Tochter zu verabschieden. Ab und zu kam die Hebamme, Frau Müller, zu uns herein und hat kontrolliert wie es mir nach der OP geht und gefragt ob sie noch etwas für uns tun kann. Sie hat uns nach Kräften getröstet und unterstützt. Wir haben Svenja dann auch in einer Nottaufe getauft. Diesen schweren Part hat mein Vater, also der Opa, übernommen. Meine Eltern waren während der ganz Zeit anwesend und haben uns trotz ihres eigenen Schmerzen sehr unterstützt.

Wir hatten dann noch ein kurzes Gespräch mit der Hebamme und dem Assistenzarztes wegen der Obduktion. Da wir allerdings bereits per Fruchtwasseruntersuchung einen Chromosomenfehler ausschließen haben lassen, waren beide der Meinung, dass dies nicht unbedingt notwendig sei. Dieser Meinung haben wir uns dann angeschlossen. Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, wie man bei diesem kleinen, zarten Wesen überhaupt etwas hätte sehen können und die Vorstellung sie aufschneiden zu lassen war mir unerträglich. Die Hebamme hat uns dann auch noch gefragt ob wir mit der Seelsorge sprechen wollen, wir haben zugestimmt, sie wollte diese noch benachrichtigen.

Als diese Fragen geklärt waren begann der Automatismus zu greifen. Der Arzt erklärte mir, dass ich , wenn ich bereit bin, auf die Familienstation verlegt werden soll. Dies habe ich entschieden abgelehnt. Auf die Familienstation mit all den glücklichen Müttern, die ich dann auch noch täglich beim Frühstück treffen soll, nein das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich habe dies dem Arzt auch so erklärt und er war einverstanden, dass ich wieder auf die normale Frauenstation zurückgehen kann, ich habe auch noch darum gebeten, dass meine Mann die Nacht über bei mir bleiben kann. Auch hier hat der Arzt meine r Bitte entsprochen und ihn aufgrund der besonderen Situation auch gleich noch mit eingewiesen, so dass die Krankenkasse die Kosten übernahm.

 

Was weiter passierte...