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der Entbindung“
Danach nahm
das von uns beauftragte Beerdigungsinstitut Assmuss die Sache in die Hand.
In der
zweiten Woche nach der Entbindung habe ich die Beerdigung organisiert. Wir
hatten uns auf den 08. Februar 2002, 13 Uhr als Termin geeinigt. Ebenso
waren wir uns einig, dass die Beerdigung nur im engsten Familien-Kreis
stattfinden sollte. Es gab keine Todesanzeige in der Zeitung. Der
Bestattungsunternehmer hatte sich bereits um alles Formalitäten gekümmert. Wir
haben meine Eltern gefragt, ob es Ihnen Recht sein, dass Svenja im Familiengrab
der Familie Bär bestattet werden sollte. Diese bejahten sofort. Ich bin dann
auch zu einem Steinmetz gegangen um einen kleinen Grabstein für Svenja zu
finden. Wir haben uns dann auf eine Kugel geeinigt. Ihr könnt den Grabstein auf
der Bilderseite von Svenja sehen. Danach noch der schwere Gang zum
Beerdigungsinstitut. Ich hatte in einem Spielzeugladen Kleidung für Svenja
eingekauft. Zuvor hatte ich schon telefonisch gebeten, nach Möglichkeit keinen
weißen Sarg zu besorgen. Sie hatten auch dankenswerterweise einen kleinen
Kiefernsarg gefunden. Des weiteren haben wir ihr noch ein selbstgemaltes
Seidentuch in Regenbogenfarben und einen Teddy zum betten mitgegeben. Auch
hiervon gibt es Fotos.
Der Tag
der Beerdigung war für uns ein grauer und düsterer Tag, das Wetter entsprach
unserer Stimmung.
Frau
Schmid, die Klinik-Seelsorgerin, kam vorbei um es uns zu erleichtern und für
die sprachliche Gestaltung da zu sein. Wir waren zu viert, meine Eltern und wir
beide. Der Friedhof ist nicht weit von meinem Elternhaus entfernt, daher gingen
wir zu Fuß dorthin. Am Eingang zum Friedhof bat uns Frau Schmid inne zu halten
und uns den Weg den wir nun gehen mussten zu vergegenwärtigen. Bis dahin waren
wir noch ganz gefasst, aber danach war es mit unserer Fassung vorbei. Wir weinten
den ganzen weg zum Grab hin, weil wir wussten was für einen schweren Weg wir
jetzt, auch für Svenja, gehen mussten. Es ist tut heute noch weh, daran zu
denken.
Wir
standen vor dem Grab und dem kleinen Sarg und mussten daran denken, dass wir
Svenja jetzt loslassen müssen und sie für eine lange Zeit alleine in diesem
Grab ruht. Frau Schmid hat sehr schöne Worte für den Abschied gefunden. Danach
hat auch noch der Opa gesprochen, er hat den Nachruf auf eine geliebte Menschenseele
verfasst. Der Bestattungsunternehmer war auch da und hat sein Beileid
ausgedrückt. Wie wir uns wieder auf den Rückweg machten waren wir einfach nur
sehr erschöpft. Am Nachmittag haben wir dann Annika im Krankenhaus besucht und
ihr von ihrer Schwester erzählt.
Nachruf für eine
geliebte Menschenseele
Wir haben
uns vorgenommen über Svenja ganz offen zu reden, mit den Leuten die uns danach
fragen. Sie wird immer ein Bestandteil unserer Familie sein, ihre Fotos werden
bei uns in der Wohnung aufgehängt bzw. hingestellt. Wenn uns Annika später nach
ihrer Schwester fragt, werden wir mit ihr darüber reden, sobald sie das alles
einigermaßen verstehen kann.