„Es geht
auch anders...“
Per
E-Mail habe ich an die Kinderklinik eine Anfrage gestellt, ob die für so einen
Fall wie den unseren zuständig wären oder ob ich doch nach München gehen muss.
Diese Anfrage wurde dann von der Kinderklinik an die Abteilung für
Frauenheilkunde in Zentralklinikum weitergeleitet. Kurz darauf wurde ich auf
dem Handy von dem Oberarzt Dr. Hähndel angerufen und mit mir ein Termin zu
einer Ultraschalluntersuchung vereinbart. Dieser war am 24.01.02 um 9 Uhr. Bei
diesem Termin stellte der Arzt nichts fest, was mir nicht bereits bekannt wäre.
Was ich dann aber doch sehr „schön“ fand und mir auch ein gewisses Gefühl der
Sicherheit gab, war dass zu diesem Termin der Chefarzt der Kinderklinik und der
Chefarzt der Kinderchirurgie erschienen. Diese informierten sich über den
aktuellen Befund und besprachen das weiter Vorgehen, wenn ich mich für diese
Klinik entscheiden sollte. Eine, dann doch für mich ganz wichtige, Information
bekam ich von dem Chirurgen: Da die Zwerchfellhernie bei Svenja auf der rechten
Seite war, steht fest, dass diese zu 95 % nicht genetisch bedingt war. Dazu
kam, dass Svenja auch ohne die Wachstumsprobleme erst ab einem Gewicht von
mindestens 1500 gr. Überlebenschancen hätte und dann auch nur in einer
Spezialklinik in Mannheim. Der Chefarzt der Kinderklinik bot mir dann noch an,
dass ich mich bei ihm melden könnte wenn ich mir die Kinderklinik ansehen
wollte.
OA. Dr.
Hähndel meinte nach Ende der Untersuchung, dass ich doch umgehend in die Klinik
stationär aufgenommen werden sollte, für eine engmaschige Überwachung damit man
Annika rechtzeitig holen könnte wenn Svenja stirbt. Irgendwie war das doch auch
wieder ein Schock und ich brach in Tränen aus. Dies hat den Oberarzt doch sehr
aus der Fassung gebracht. Ich hatte ihn dann darum gebeten noch einmal zu
meinen Eltern fahren und meine Sachen holen zu können. Wir einigten uns darauf,
dass ich mich bis spätestens 16 Uhr auf der Station melden sollte. Also auf
nach Aichach, Sascha informieren, Sachen packen und noch ein paar Dinge
erledigen, dann wieder von den Eltern zurückfahren lassen ins Zentralklinikum. Auf
der Station wurde ich schon erwartet und auch von Oberarzt persönlich begrüßt.
Ich hatte meine Sachen noch nicht ganz ausgepackt, da war schon ein Arzt da um
mir die erste Spritze für die vorzeitige Lungenreife zu geben. Die Nächste
sollte ich 12 Stunden später erhalten. Weiterhin sollte ich 3-Mal täglich im
Kreissaal ans CTG (Wehenschreiber und Herztönemessung der Kinder) angeschlossen
werden. Nach einem Telefonat mit Sascha habe ich mit dem Chefarzt der
Kinderklinik, Prof. Bernsau, einen Termin zur Besichtigung der Kinderklinik am
Freitag Nachmittag vereinbart. Bei dieser Besichtigung machten wir einen
Rundgang durch die Kinderklinik und besuchten zuerst die Intensivstation und
dann die „normalen“ Stationen für Neugeborene, die überwachten werden mussten.
Auf der Intensivstation begegneten wir dem zuständigen Oberarzt und erfuhren,
dass wir schon als „Fall“ vermerkt waren und auch jederzeit erwartet wurden und
dies bedeutete, dass immer Plätze für uns frei gehalten wurden. Das gab uns ein
gute Gefühl.